BAPTISTEN - EINE SEKTE?
Baptisten sind in Deutschland eine Minderheitskirche. Kaum jemand weiß viel über sie, und schnell ist die Einschätzung oder Befürchtung da: "Das ist eine Sekte!" Und Sekte bedeutet meistens: gefährlich ...
So werden wir natürlich nicht gern gesehen oder bezeichnet. Und wir haben gute Gründe zu sagen: Nein, wir sind keine Sekte. Wir sind christliche Kirche, und wir sind nicht gefährlich, denn:
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Eine Sekte ist meist zentral und autoritär strukturiert, oft bestimmt eine Person oder Hierarchie-Ebene Inhalt und Leben der Gemeinschaft und auch der Einzelnen.
Baptistengemeinden dagegen sind selbstständig. Es gibt über ihr keine "Herrschaftsebene", die Glauben und Leben vorschreibt. Der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland ist ein freier Zusammenschluss von Gemeinden, in dem jede Gemeinde ihre Geschicke weitgehend selber gestaltet. Die Leitungsgremien des Bundes können für die Gemeinden nur Empfehlungen aussprechen. Weiterreichende Beschlüsse werden jährlich von einer Versammlung von Gemeinde-Delegierten getroffen. Da geht es lebhaft und sehr basisdemokratisch zu! Und jeder, der will, kann als Gast dabei sein.
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In eine Sekte kommt man meist schnell hinein, aber schwer wieder heraus.
In Baptistengemeinden ist es eher umgekehrt. Es wird in der Regel genau hingeschaut, wenn jemand getauft und Mitglied werden will: Ist das wirklich dran? Ist das der eigene, ehrliche Wunsch? Uns ist nicht die Mitgliedschaft in unserer Gemeinde das Wichtigste, sondern das persönliche Verhältnis eines Menschen zu Jesus Christus. Und so fühlen sich viele unserer/n Gemeinde/n verbunden, die keine Mitglieder sind - auch über Jahre. Jeder kann kommen und ist willkommen. Jeder kann auch wieder gehen. Kann auch aus der Mitgliedschaft austreten. Das macht uns dann traurig, aber wir halten niemanden auf. Gott geht seinen Weg mit diesem Menschen trotzdem weiter!
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In einer Sekte geht es meist eng zu: genaue Vorschriften, was jemand zu glauben und wie er zu leben hat, kein Raum für unangenehme Fragen oder gar Zweifel, kein Widerspruch!
Natürlich stehen auch Baptisten für bestimmte Glaubensinhalte; auch wir stehen für Grundüberzeugungen der Lebensführung. Eine dieser Grundüberzeugungen ist die Gewissensfreiheit. Das heißt: Niemand darf zu etwas gezwungen werden, schon gar nicht zu Glaubensinhalten! Fragen und Zweifel dürfen - im gegenseitigen Respekt - ehrlich geäußert werden. Denn wir alle haben doch welche!
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Sekten greifen meist unbarmherzig auf das Geld ihrer Mitglieder zu.
In Baptistengemeinden gibt es dagegen keine Kirchensteuer oder feste Mitgliedsbeiträge. Jeder gibt, was er kann und mag. Hoffentlich mit frohem Herzen. Die Beiträge gehen fast ausschließlich in die Arbeit der eigenen Ortsgemeinde. Einen bestimmten Teil geben die Gemeinden für überregionale Arbeit ab ( z.B. Jugendarbeit und Pastorenausbildung). Mitglieder und Freunde spenden in freiwilliger Höhe, die nicht kontrolliert oder gar eingefordert wird.
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Sekten sind meist exklusiv: Sie sprechen anderen Kirchen und Christen wirkliches Kirche-Sein und Christsein ab und arbeiten deshalb nicht mit ihnen zusammen (Ökumene).
Baptisten dagegen wissen, dass sie nur eine Möglichkeit im Reich Gottes sind. Vom Anfang der ökumenischen Bewegung an waren sie dabei und gestalten überall fröhlich (und wenn nötig auch streitbar) mit anderen Kirchen und Christen kirchliches Leben. Wir wollen mit allen, die das ebenfalls wollen, den Retter und Herrn Jesus Christus bezeugen, zu einem Leben mit ihm einladen und uns für das Wohl der Menschen einsetzen.
Der beste Weg zu überprüfen, ob Baptisten eine Sekte sind, ist natürlich, uns selber kennen zu lernen! Deshalb: Herzliche Einladung zu unseren Gottesdiensten und anderen Veranstaltungen! Kommen Sie, gehen Sie danach wieder, und sprechen Sie uns persönlich an. Ganz ungefährlich ...
Pastor Hajo Rebers